In Privathaushalten entsteht jährlich mit 59 % der Großteil aller vermeidbaren Lebensmittelabfälle. Besonders betroffen davon ist mit 35 % Obst und Gemüse, was auf unpassende Lagerung zurückzuführen ist. Diese vermeidbaren Abfälle führen zu erheblichen Belastungen der Liefer- und Entsorgungsinfrastruktur, beeinträchtigen die Luftqualität in Städten durch erhöhten LKW-Verkehr, erhöhen die CO2-Bilanz der Konsumenten und verursachen höhere Ausgaben für den Haushaltseinkauf. Die Belastung durch ungenutzte Lebensmittel und unnötigen Lieferverkehr trägt in erheblichem Maße zum Treibhausgasausstoß bei – bezogen auf Deutschland vergleichbar mit dem CO2-Ausstoß von sage und schreibe einer Million Autos pro Jahr. Dieses Problem wollen wir als Team durch die Vermeidung des Abfallaufkommens am Entstehungsort angehen. Dazu haben wir eine Lösung basierend auf dem Konzept der Reifegasabsorption im Obst- und Gemüsefach des Kühlschranks entwickelt. Unabhängig von den Obst- und Gemüsesorten absorbieren die im Sachet enthaltenen Stoffe das ausgestoßene Reifegas, was die Haltbarkeit signifikant verlängert. Auf diese Weise bleiben die Lebensmittel länger genießbar, was laut einer Studie des deutschen Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft das Abfallaufkommen erheblich verringert. Unser aktueller Prototyp ist größtenteils biologisch abbaubar und recycelbar, soll aber zukünftig so weiterentwickelt werden, dass er zu 100 % der Kreislaufwirtschaft zugeordnet werden kann. Unser Team besteht aus Lukas Breckle und Stefan Kinzelmann, zwei ehemaligen Studenten der Lebensmittel- und Verpackungstechnologie an der Hochschule Kempten. Dieser Studiengang vermittelte weitreichende Kompetenzen über Lebensmittelverderb und dessen Beherrschung. Zuvor absolvierte Stefan ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, während Lukas seinem Interesse an Naturwissenschaften mit einem Chemiestudium nachging.
